Hallo meine Lieben,
als Claretti das Thema für ihr monatliches Blogevent bekannt gab, hab ich nur gedacht: schwierig, schwierig… Es wurden Familienrezepte gesucht. Nun, da hatte ich die Qual der Wahl. Von der klassischen Donauwelle, Frankfurter Kranz, schlesischer Mohn- oder Käsekuchen, Apfelkuchen, Buttercremetorte, Guglhupf, Marmorkuchen, Streuselkuchen, diverse Hefekuchen…. Ihr seht, bei uns wurde und wird immer noch viel gebacken, aber auch gerne gebacken.
Meine Oma hatte früher immer einen Kuchen zu Hause. War der eine Kuchen aufgegessen, musste sofort ein neuer her. Mann weiss ja nie, wer zum Kaffee kommt, war die Einstellung meiner Oma. Mein Opa war aber auch so ein Schleckermäulchen und musste immer etwas Süßes zum Kaffeekränzchen haben.
Meine liebe Mama hat früher auch sehr gerne und viel gebacken, von ihr hab ich wohl meine Backlust geerbt bekommmen. Meinen ersten Kuchen habe ich allerdings mit meinem Vater gebacken. Da war meine Mutter mal ein paar Tage auf einer Fortbildung und als sie zurückkam, überraschen wir sie mit einem leckeren Schoko-Orangen-Marmorkuchen. Ah, waren das schöne Zeiten 🙂 Und heute bin ich die jenige, die immer in der Küche steht und leckere Sachen zaubert.
Warum ich mich für diesen Hefekranz entschieden habe? Weil meine Oma oft Gebäck aus Hefeteig gebacken hat und ich gerne diesen herrlichen Duft von frischen Hefeteig in der Nase als Kind hatte und bis heute immer noch habe. Rezepte von ihr habe ich leider keine, und sie danach fragen kann ich auch nicht mehr. Ich kann mich aber auch gar nicht daran erinnern, dass meine Oma irgendwann nach Rezept gebacken hat. Sie hat nicht mal die Zutaten abgewogen, sondern hat nach Gefühl ihren Teig zubereitet.
Nach mehreren Versuchen, einen Hefekranz zu backen, wie meine Oma es früher gemacht hat, schmeck meine Version fast genauso wie bei ihr früher. Wenn mein Opa im Herbst säckeweise Walnüsse aus dem Garten nach Hause mitbrachte, hat sie den Hefekranz auch oft mit Walnüssen zubereitet.
Hier seht ihr mich im Garten von meinen Großeltern, wie ich fleißig Blumen gieße. Der Garten war rießig mit allerhand selbst angebauten Sachen und vielen Obstbäumen, umgeben von wunderschönen Weinbergen im Herzen von Neckarsulm.
Zutaten für eine Springform (ø 28 cm) mit Rohrbodeneinsatz
Für den Teig:
- 500 g Mehl
- 1 Würfel frische Hefe
- 60 g Zucker
- 130 ml Milch
- 70 g Butter
- 1 Prise Salz
Für die Füllung:
- 150 g Marzipan-Rohmasse
- 150 g gemahlene Mandeln
- 40 g Amarettini (zerbröselt)
- 100 g Sahne
- 3 Päckchen Vanillezucker
- 20 g Zucker
- 1 Ei
Zum Bestreichen:
- 3 EL Aprikosenkonfitüre
- 1-2 EL Hagelzucker
- 2 EL Mandelstifte (geröstet)
Zubereitung:
1. Mehl in eine große Schüssel füllen, Butter leicht schmelzen und zusammen mit der Milch erwärmen. Zucker in eine kleine Schüssel oder eine Tasse füllen und die Hefe hineinbröckeln, leicht verrühren und stehen lassen (das wird nach ein paar Minuten flüssig). Butter mit Milch, Hefe mit Zucker und Ei zum Mehl geben und alles mit den Knethaken des Handrührgerätes glatt verkneten. Teig zugedeckt ca. 45 Minuten gehen lassen.
2. Für die Füllung Marzipan grob reiben. Mit Mandeln, Sahne, Amarettini, Vanillezucker, Zucker und Ei verrühren.
3. Springform mit Rohrbodeneinsatz fetten. Hefeteig nochmals durchkneten und auf etwas Mehl zum Rechteck (ca. 35 x 50 cm) ausrollen. Mandelfüllung daraufgeben und verstreichen. Teig von der langen Seite her aufrollen. Rolle mit der „Naht“ nach unten in die Form legen, die Enden zusammendrücken. Zugedeckt ca. 20 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft: 170 °C) ca. 35 Minuten backen. Ca. 20 Minuten abkühlen, aus der Form lösen und auskühlen lassen.
4. Konfitüre erhitzen, evtl. durch ein Sieb streichen. Kranz damit einstreichen. Mit Hagelzucker und Mandeln bestreuen.
Habt Ihr auch ein leckeres Familienrezept? Teilt sie doch mit uns! Und schickt diese zu Claretti !
Habt einen schönen Sonntag Abend und einen guten Start in die neue Woche!
♥ Eure Küchenzuckerschnecke ♥